Milben
Beschreibung
Milben sind als rötliche, helle, graue oder dunkle bewegliche Pünktchen auf Haut bzw. Schuppen zu erkennen. Vor allem Echsen und Schlangen sind betroffen. Bei Echsen werden bevorzugt Maulwinkel, Trommelfell, Nacken, Gelenkbeugen und Kloake befallen. Bei Schlangen können alle Körperpartien befallen sein, wobei die Milben bevorzugt unter den Schuppen sitzen. Milben stellen ein großes Problem in der Schlangenhaltung dar.
Symptome
- Das Tier kratzt sich oder scheuert sich an Gegenständen.
- Es liegt oft auffallend lange im Wasserbecken.
- Allgemeine Unruhe
- Eventuell: Bewegungsunlust, Müdigkeit, Nahrungsverweigerung
Komplikationen
- Milben schwächen den Körper, indem sie ihm Blut entziehen. Mögliche Folge: Anämie
- Die Einstiche können sich infizieren, es drohen Hautentzündungen, verschiedene bakterielle Infektionen, Abszesse, im schlimmsten Fall Sepsis und septischer Schock.
- Häutungsprobleme
- Milben können verschiedene Infektionen übertragen.
Begünstigende Faktoren
- Feucht-warme Bedingungen. Das Klimaoptimum von Milben liegt bei einer Luftfeuchtigkeit von 80–90 % und Temperaturen zwischen 25 und 30 °C. Sie sind dämmerungsaktiv und meiden helles Licht und UV-Strahlung.
- Kleine oder dicht besiedelte Terrarien.
- Suboptimale Hygiene.
Therapie
- Zur Milbenbekämpfung stehen uns mit Animedica-Flee-Silikonspray (für das Terrarium) und Martec Pet Care Antiparasite Spray (für das Tier) inzwischen gute und relativ ungefährliche Anti-Milbenmittel zur Verfügung. Frontline-Spray und Milben-Strips sollten deshalb nur noch in besonders hartnäckigen Fällen verwendet werden.
- 1.Wahl bei der Milbenbekämpfung am Tier ist gegenwärtig Martec Pet Care Antiparasite Spray (Wirkstoff: Geraniol). Dieses Präparat ist allerdings nur in der Schweiz erhältlich (Stand 2018). In Deutschland und Österreich ist man gezwungen, nach Präparaten mit gleichem Wirkstoff suchen.
- 2. Wahl ist Frontline® Spray (Wirkstoff: Fipronil). Achtung: Vergiftungsgefahr bei falscher Anwendung! Es darf nicht mit Schleimhäuten in Berührung kommen und nicht ins Trinkwasser geraten! Vergiftungsgefahr besteht vor allem dann, wenn sich frisch behandelte Tiere ins Wasser- oder Badegefäß legen und dann daraus trinken. Vorsicht ist auch bei Chamäleons geboten – hier kam es schon zu Todesfällen!
- 3. Wahl sind Milbenstrips. Achtung: Vergiftungsgefahr bei falscher Anwendung! Insbesondere die Aufhängung in Nähe von Trink- oder Badebecken ist gefährlich, da sich der Wirkstoff im Wasser zu toxischen Konzentrationen anreichern kann.
- Behandlung infizierter Bissstellen: 1. Desinfizierung mit Octenisept®-Spray. 2. Wundschutz mit Octenisept®-Gel. Dieses legt einen feinen Schutzfilm über die betroffene Stelle und schützt sie dadurch vor Keimen.
Terrarien-Sanierung
- Der Bodengrund wird aus dem Terrarium entfernt und entsorgt.
- Alle weiteren Einrichtungselemente werden mit über 60 °C heißem Wasser abgespült.
- Danach wied die gesamte Innenfläche des Terrariums mit Animedica-Flee-Spray behandelt.
- Im Gegensatz zu pestizidhaltigen Mitteln können die Tiere hier sofort wieder ins Terrarium.
- Nach einigen Tagen wird der Behandlungserfolg überprüft – es dürfen keine lebenden Milben mehr vorhanden sein.
- Die Behandlung sollte gegebenenfalls wiederholt werden.
- Viele Halter verwenden zur natürlichen Desinfektion des Terrariums einen kompakten Hand-Dampfreiniger, die sogenannte „Dampfente“. Gerät erzeugt 150 °C heißen Wasserdampf - allerdings nur direkt an der Mündung. Der Nachteil: In Spalten und Nischen lebende Milben werden mit dem Dampfstrahl nicht erreicht.
Vorsorge
- Einsatz von Raubmilben
- Senkung der Luftfeuchtigkeit, bzw. bessere Durchlüftung
- Konsequente Hygiene