Trematoden (Saugwürmer)
Beschreibung
Die meisten Saugwurm-Arten durchlaufen einen indirekten Entwicklungszyklus, benötigen also Zwischenwirte. Deshalb kommen sie hauptsächlich bei Wildfängen vor, vor allem bei Arten, die in Wassernähe leben. Als Darmbewohner sind sie für gewöhnlich harmlos. In besonderen Belastungssituationen kann es jedoch bisweilen zum Massenbefall kommen. Trematoden wandern dann in andere Organe, insbesondere in Gallengänge, Nieren, Harnblase oder Lunge, und können dort Schaden anrichten. Besonders gefährdet für Massenbefall scheinen Wassernattern zu sein.
Symptome
- Allgemeine Krankheitszeichen wie z.B. veränderter Appetit, Abmagerung, gestörtes Allgemeinbefinden, Verdauungsstörungen
- Schlangen und Panzerechsen: eventuell lokale Entzündungen der Maulhöhle. In einigen Fällen sind ausgewachsene Würmer im Maul zu finden.
- Bei wildgefangenen Landschildkröten sieht man mitunter hieroglyphenartige Fraßspuren der Parasiten in den unteren Hornschichten des Panzers.
Komplikationen bei Massenbefall
- Nierenbefall: auffällig veränderter, eventuell blutiger Harn
- Anämie: blasse Schleimhäute, Bewegungsunlust, Apathie
- Stomatitis: Entzündung der Maulschleimhaut
- Leber- und Gallenerkrankungen: Abgeschlagenheit, Kot-Veränderungen, Ikterus
- Ödeme: teigige Schwellungen an Körper oder Gliedmaßen
Begünstigende Faktoren
- Stressbelastungen, z.B. Transportstress, Reptilienbörsen, beengte Haltung
- Suboptimale Haltungsbedingungen
- Schwächung durch andere Erkrankungen
Therapie
- Medikamentöse Therapie mit Praziquantel (Droncit) durch einen reptilienkundigen Tierarzt. Achtung: manche Entwurmungspräparate können für Reptilien tödlich sein!
- Lokale Bodenerwärmung bis auf maximal 40 °C. Hierzu eignen sich Heizmatten oder erwärmte Steine. Detaillierte Informationen unter: Bodenwärme
- Artgenossen aus dem gleichen Gehege sollten auf Saugwürmer untersucht und gegebenenfalls mitbehandelt werden.
Nachbehandlung
- Regeneration der Darmflora mit geeigneten Präparaten wie z.B. Bene-Bac
Vorsorge
- Stärkung der Immunsystems durch artgerechte Haltungsbedingungen
- Vermeidung übermäßiger Stressbelastungen
- Verzicht auf Wildfänge