Bodenwärme
Bei verschiedenen Krankheiten muss für zusätzliche Bodenwärme gesorgt werden, z.B. bei Darmparasiten, Verstopfung, Bauchhaut- oder Bauchpanzerinfektionen.
Hierzu kann man einen größeren Stein unter die Wärmelampe legen oder Heizmatten, Heizkabel und Heizsteine verwenden.
Damit es nicht zu Verbrennungen kommt, sollte eine Bodentemperatur von 40 °C in der Regel nicht überschritten werden. Hiervon ausgenommen sind allerdings bestimmte Wüstenbewohner, die deutlich höhere Temperaturen vertragen.
Um die Temperatur zu limitieren, verwendet man Thermostaten oder eine digitale Zeitschaltuhr, die das Heizsystem im regelmäßigen Zyklus an- und wieder ausschaltet (z.B. 10 Minuten anschalten, 30 Minuten ausschalten). Auf keinen Fall darf der gesamte Boden erwärmt werden, sondern jeweils nur ein Teilbereich des Terrariums.
Worauf du achten solltest
- Boden-Heizsysteme müssen mit Vorsicht eingesetzt werden, da ihre Wärme nicht an Lichtstrahlung gekoppelt ist. In der Natur kommt diese Form von Wärmestrahlung hauptsächlich als Restwärme in Boden und Gestein vor. Unter natürlichen Bedingungen sinkt die Restwärme nachts, bei fehlender Sonnenstrahlung, kontinuierlich ab.
- Künstliche Heizquellen hingegen behalten ihre Temperaturen bei und irritieren somit das Temperaturverarbeitungssystem vieler Reptilien. Dies kann unter Umständen zu schweren Verbrennungen führen. Verschiedene Wüstenbewohner, wie z.B. Bartagamen, vertragen sehr hohe Bodentemperaturen, während Regenwaldbewohner und viele nachtaktiven Schlangen geringere Temperaturen bevorzugen. Für Letztere sind die meisten Heizmatten, Heizschlangen und Heizsteine zu warm, denn bei längerer Betriebszeit werden häufig Temperaturen von über 50 °C erreicht. Hier ist die Limitierung mittels eines Thermostaten erforderlich.
- Tagsüber können Boden-Heizsysteme bei Bedarf auch mit höheren Temperaturen betrieben werden, dann aber nur in Verbindung mit starkem Licht, z.B. zusammen mit HQI-UV-Strahlern wie dem Lucky Reptile Bright Sun UV.
- Durch Wärmestrahler erhitzte Steine bieten besonders biotopnahe Bedingungen. Die Steine sollten allerdings groß genug sein, um Wärme über einen angemessenen Zeitraum hinweg zu speichern. Dunkle Steine erwärmen sich stärker als helle, können aber unter Umständen auch zu Verbrennungen führen.
- Heizmatten und Heizschlangen sollten so montiert werden, dass sie von grabenden Reptilien oder deren Beutetieren (Mäuse, Ratten) nicht erreicht werden können. Andernfalls drohen Verbrennungen und im schlimmsten Fall Stromschläge.
- Moderne Heizsteine bieten inzwischen eine relativ gute Wärmeverteilung. Sie werden jedoch in der Regel zu warm und sollten deshalb nur mit Thermostat bzw. Zeitschaltuhr betrieben werden.